Dienstag, 23. Dezember 2014
Japan 16: Weihnachten gibt es hier nicht!
Eine schreckliche Erfahrung. Ich weiß, dass Japan kein christliches Land ist und dass Weihnachten hier nicht gefeiert wird. Es ist noch kommerzieller als bei uns und ist ein Tag für Dates. Mit dieser Einstellung bin ich nach Japan geflogen – also kein großes Problem.
Allerdings muss ich nun feststellen, dass das noch nicht alles war. Mein Sprachunterricht findet wie gewohnt statt. An Weihnachten im Unterricht sitzen? Ich schwänze!, dachte ich anfangs. Als ich feststellte, dass sowohl am 24. als auch am 25. ein Test ansteht, kam ich ins Straucheln. Zwei Sechsen einfangen ist nicht gut... Weitere Überraschung: in meinem anderen Kurs, den ich am 25. habe, schreiben wir ebenfalls einen! Als wäre das nicht genug, bekamen wir am Montag die Hausaufgabe, bis Donnerstag einen kleinen Aufsatz zu verfassen. T___T
Schwänzen ist nicht drin. Es wären dann schließlich vier Sechsen!
Also werde ich am 24. und 25. schön im Unterricht sitzen, während andere nett feiern...

Für ein bisschen weihnachtliche Stimmung feiern wir privat am 24. zusammen, auch wenn das unseren amerikanischen Freunden vielleicht etwas seltsam vorkommt :)
Allerdings nicht zu lange – am 25. stehen zwei Tests und der Aufsatz an, welcher vorgetragen werden muss.

In Okayama habe ich schon eine Kirche ausfindig gemacht, allerdings liegt sie am anderen Ende und ich brauche mit dem Rad eine gute Stunde (…). Ich habe eine angeschrieben und gefragt, wann sie zu Weihnachten in der Kirche feiern. Die Antwort: an Weihnachten wird privat gefeiert. (…)
Was für eine Gemeinde ist das?! Ich hätte am 21. zusammen mit allen dort feiern können... Tut mir Leid, aber Weihnachten ist NICHT am 21.!

Ich muss sagen, ich habe nicht erwartet, dass der Unterricht für Austauschstudenten (!) an den Feiertagen stattfindet und dass mich selbst die Kirche abweist (…).

Dieses Jahr endet wohl traurig...

mewa




Samstag, 6. Dezember 2014
Japan 15: Keep calm and listen to DIR EN GREY
Ein Traum ist wahr geworden! Gestern, am 5. Dezember 2014, passierten einfach zu viele Dinge, die zu schön waren, um wahr zu sein.
Es fing damit an, dass ich ausschlafen konnte, wir unser Projekt während der Stunde so gut wie fertig stellen konnten und ich anschließend im L Café Spekulatuis bekam! *-*
Später traf ich mich mit Sissi, die mitbekam, dass ich ein DIR EN GREY- Fan bin. Ich erzählte ihr, dass sie in Kurashiki auftreten. Wir schnappten uns einen Japaner und liefen zum Conbini, um Tickets zu kaufen. Es war 15.30 Uhr und es begann um 19 Uhr. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass der Ticketverkauf eingestellt wurde... So zwangen wir den Typen dort anzurufen XDD Einen Anruf später teilte er uns mit, dass wir vor Ort Karten kaufen können, wenn wir rechtzeitig da sind.
Dann hieß es planen, denn es war schon 16 Uhr!
Innerhalb einer halben Stunde kehrten wir zum Wohnheim zurück, holten Geld ab, aßen Mittag, habe ich eine Entschuldigung an den Dozenten gemailt (ich schwänzte Unterricht...) und die Tasche gepackt. Als wir uns um 16.30 Uhr dann draußen trafen, sahen wir auf der anderen Seite den Bus stehen: rennen! Natürlich war es nicht irgendein Bus, es war TAMA!! <3
Am Bahnhof kaufte ich schnell ein Ticket und wir fuhren los.
Nachdem ich ein, zwei Japaner nach dem Weg gefragt hatte, kamen wir gegen 17.10 Uhr an der Halle an. ^______^
(…)
Dir EN GREY - Konzert in Kurashiki/ Okayama 5. Dezember 2014

Das Konzert war... unbeschreiblich!! Zu schade, dass es in Japan Sitzplätze gibt und man im Stehen zwischen Stuhlreihen das Konzert zu genießen hat ^^“ Aber es reichte dann doch noch für Nacken - und Kopfschmerzen aus XD
Es war ein Promotion- Konzert für das neue Album, sodass ich nur die sechs alten Lieder kannte, aber das war absolut kein Problem! Wir hatten eine sehr gute Sicht <3<3
Allerdings war das Konzert, wie von der Band erwartet, recht unheimlich! >~< Sie haben das Lied gespielt, das ich so unheimlich finde, dass ich es nicht immer hören kann. Dazu die Bilderschau... Im Hintergrund standen fünf 2D Figuren, die die Siluette von Legomännchen hatten (das Beispiel soll den Gruselfaktor jetzt nicht drücken!!). Das einzige, was man sah, war ein großes, diabolisches Grinsen. ;_____; Zusammen mit der Lichtershow erzielten diese ihre Wirkung! >_____<
Sissi und ich feierten das Konzert nach europäischer Art, nachdem wir ein paar Sekunden gewartet haben, ob wir dürfen oder man gerade wieder still sein muss XDD Hach, japanische Konzerte.
Meine Sitznachbarin bewegte sich während des Konzerts so gut wie gar nicht!?

Es war leider ein kurzes Konzert. Gerade mal 1 ½ Stunden, aber es waren gute 1 ½ Stunden! X3
Es war auf jeden Fall einer meiner besten Tag in Japan!! <3
Zudem bin mir treu geblieben und habe auch dieses Konzert spontan besucht! ;)

mewa




Freitag, 5. Dezember 2014
Japan 14: Conbini
Heute erzähle ich ein bisschen über Dinge, die es hier in Japan gibt und über die ihr Bescheid wissen solltest ;)
Einer dieser Dinge sind Conbini (コンビニ). Das Wort ist die Kurzform für „Convinience Store“ und durch das „b“ anstatt des „v“ etwas „japanisiert“. ^_____^
Doch was genau findet man dort?
Conbini ist ein kleiner Laden, der 24 Stunden geöffnet hat und ALLES beherbergt, was man braucht: Putzmittel, Zahnputzsachen, Kosmetik, Handtücher, Zeitschriften, Süßigkeiten, (warmes) Essen, Trinken, Zopfbänder und Spangen, Schreibwaren, Drucker, Scanner, Geldautomat, Automat für alles andere (Bustickets, Konzertkarten, ect.), Hemden, Blusen, Batterien, USB-Sticks, Kabel, Regenschirme, … . Eben alles, was man alltäglich gebrauchen kann oder noch schnell vor dem Bewerbungsgespräch braucht XD
Ein Conbini ist super praktisch, wenn man nachts aus dem Club, der Karaoke-Bar oder woher auch immer kommt und Hunger hat oder noch bis spät am Aufsatz arbeitet und diesen nachts ausdrucken kann.
Einiges ist im Conbini genauso teuer wie im Einkaufsladen, einiges ist teurer. Aber vor allem gibt es Essen für unterwegs ganz günstig. Japanisches Fastfood.
Ich muss zugeben, ich dachte anfangs, dass es unnötig ist, dass ein Laden 24 Stunden geöffnet hat. Auch meinte meine Vorgängerin, dass sie Conbini vermisse. Fakt ist jedoch, dass ich gleich noch am ersten Tag gegen 1:00 Uhr nachts den Conbini aufgesucht und Putzzeug gekauft habe ^^“ Abgesehen davon denke ich immer noch, dass es unnötig ist...

Das war es für heute.

Eure mewa, live aus Okayama




Montag, 1. Dezember 2014
Japan 13: Sein Name war "Tama"...
Heute war wieder einmal ein regnerischer Tag. Es regnet seit drei Tagen, wenn auch nicht durch. Morgen soll jedoch wieder die Sonne scheinen. :) Bei Regenwetter gehe ich immer zu Fuß, weil ich nicht den Regenschirm halten kann, während ich Fahrrad fahre. >.<
Wenn man zu Fuß geht, hat man die Ruhe, für eine längere Zeit nach rechts und links zu gucken - und da sah ich ihn!
Er kam gerade aus der Seitenstraße und verlangsamte sein Tempo, sodass ich einen genauen Blick auf ihn werfen konnte. Seine Statur und sein stylisches Aussehen erregten einfach meine Aufmerksamkeit. Ich hätte ihn zu gerne angehalten, um zu fragen, ob ich mitfahren darf X3 Immerhin fand ich heraus, dass sein Name „Tama“ ist.
Ich warte nun auf den Tag, an dem ich ihn wieder sehen werde...

mewa

_______
Ein Bild findet ihr im Kommentar X3




Donnerstag, 27. November 2014
Japan 12: Eine riesige Frechheit!
Dieser Eintrag wird sich um mein Leben im Studentenwohnheim drehen.
Nun, das Wohnheim ist in den Süd- und Nordflügel aufgeteilt, ist fünfstöckig und hat auf jedem Flur zwei Waschmaschinen und ein, bis zwei Trockner. Während der Südflügel... sagen wir „noch ursprünglich ist“, ist der Nordflügel bereits renoviert worden.
Ich bewohne den Südflügel in der ersten Etage (Erdgeschoss). Im Nordflügel sind die Zimmer 5qm kleiner, die Miete ist um ~30€ teurer und ich muss sagen, es lebt sich doch ganz gut im Südflügel. Auch wenn hier das Licht auf dem Flur dauerbrennt (…).
Allgemein ist zu sagen, dass es sich hier drin ganz gut leben lässt. Die Zimmer werden 24/7 gelüftet (man braucht gar nicht die Schiebetür zu öffnen […] ), man kann mit seinen Nachbarn reden, ohne das Zimmer verlassen zu müssen, Schimmelpilze leisten einem Gesellschaft und man kann seine Putzfähigkeiten testen und verbessern ;)
Meine Reise nach Japan dauerte 1 ½ Tage, ich konnte im Flugzeug nicht schlafen und freute mich auf mein Bett. Als ich allerdings gegen Mitternacht eintraf, schnappte ich mir Enni und wir besorgten Putzzeug!
Ich weiß nicht, wie deutsche Studentenwohnheime aussehen, aber soooo dreckig und voller Schimmel werden die bestimmt nicht vergeben?!! Mein Zimmer hält sich, was den Schimmel betrifft, zum Glück zurück. Es war „lediglich“ dreckig und meine Abzugshaube tropft immer noch... Allerdings kenne ich auch das eine oder andere Zimmer hier. Ob Nord- oder Südflügel, es ist überall das gleiche.
Ich / Wir waren gewiss sauer, dass wir solche Zimmer zugewiesen bekommen.

Unsere Zimmer dürfen an sich nur wir betreten. Zutritt des anderen Geschlechts ist strikt verboten! Gäste dürfen nur am Eingang im Gruppenraum bis spätestens 22 Uhr zu Besuch bleiben. Wer die Regeln missachtet, wird rausgeworfen! Damit wir verstehen, dass das ganze Ernst gemeint ist, gibt es Kameras an den Eingangstüren (auch Notausgängen) und in den Fluren.
Ich kenne ein paar Leute, die nach Mitternacht noch mit uns im Raum saßen, und der eine oder andere hat hin und wieder Besuch. Es geht darum, sich nicht erwischen zu lassen. Meine Vorgängerin hat einen Rauswurf mitbekommen.

Seit diesem Semester wohnt auf jeder Etage ein japanischer Student, der offiziell als Ansprechpartner hier wohnt. Genannt RA – Resident Assistent. Inoffiziell munkelt man, dass diese auf uns ein Auge werfen sollen... Immer diese bösen Ausländer!
Nach einigen Partys, auf denen uns japanisches Essen näher gebracht wurde, gab es nun auch einen Filmabend! Enni und ich dachten uns, dass sei eine gute Idee und gingen hin. Es mag nett gemeint gewesen sein, allerdings kam man sich vor, wie eines dieser Kinder, die vor den Fernseher gesetzt werden, damit sie ruhig sind, bis Mama fertig ist. Zum zweiten bin ich dann nicht hingegangen und ich erfuhr später, dass niemand dort war (…).

Aber auch darüber konnte ich noch hinweg sehen. Ich bin schließlich hier, um neue Erfahrungen zu machen und vielleicht habe ich einfach nur übertrieben reagiert (auch wenn andere solche Gedanken äußerten).
Nun die nächste Ankündigung, bei der ich jedes mal beinahe ausraste, wenn sie angesprochen wird:
„Cleaning Check up“!!??!!?? Die netten helfenden japanischen Mitbewohner werden nächste Woche durch die Zimmer laufen, um zu kontrollieren, ob diese sauber sind! Ich weiß ehrlich nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin einfach nur sprachlos, wütend und fühle mich vera***t!
Ich bin kein sechsjähriges Kind mehr, dem die Mutter hinterher räumen muss und viel schmutziger als am Anfang kann es kaum werden!
Ich weiß nicht, als was wir angesehen werden, jedoch ist irgendwann meine Geduld zu Ende.
Die RAs können natürlich nichts dafür und führen nur aus, was von ihnen verlangt wird, sodass sie mir Leid tun. Einigen scheint es doch unangenehm zu sein, mit Liste durch die Zimmer zu laufen. Mein Gang-RA versucht das ganze aufzulockern, indem er sagt, er gucke am 4., ob unsere Zimmer sauberer sein als seines. Eine Art „Wettbewerb“ …

Ich bin gespannt, was sie sich im Laufe meines Aufenthalts noch alles so einfallen lassen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

mewa




Samstag, 22. November 2014
Japan 11: DOES
Ich habe mein erstes Konzert hinter mir X3 Am Dienstag, den 18. November, trat im Club „Pepperland“ die Band DOES auf und, als ich davon hörte, musste ich hin! Den meisten wird die Band nichts sagen, denn sie sind – soweit ich weiß – nur in Japan eine recht bekannte Band, aber eine klassische Rockband – so auch deren Style ^_____^ Das Konzert kostete mich umgerechnet auch nur 24€. *yey *
Nachdem ich vergeblich versucht hatte über das Internet an ein Ticket zu kommen, saß ich am Dienstag abends bis 18.42 Uhr an meinem Schreibtisch und überlegte, ob ich wirklich alleine auf das Konzert gehen sollte oder nicht. Es gibt schließlich immer eine Abendkasse, sodass ich an ein Ticket schon dran kommen würde, aber es fing in 18 Minuten an. Ich rechnete aus, was diesen Monat noch an Ausgaben dazu kommen könnte und lief gegen 18.52 Uhr zum Fahrrad. Der Club ist mit dem Rad bei normaler Geschwindigkeit in 10 Minuten zu erreichen – war also kein Problem.
Dort angekommen stellte ich mein Fahrrad beim gegenüber Laden ab, überquerte die Straße, kaufte ein Ticket und betrat den Club – als einzige Ausländerin.
Das Konzert war sehr gut! Auch wenn der Club nur so groß war wie meine ehemalige Schulaula (oder sogar ein Stück kleiner), war die Stimmung großartig und man fühlte sich der Band einfach nahe :) Japaner sind nicht so klein, wie das Vorurteil sie beschreibt, aber im Durchschnitt kleiner als Deutsche, sodass ich auch von hinten einen super Blick hatte! XD
Allgemein ist das japanische Publikum ruhiger. Es wird hin und wieder gesprungen, aber bitte nur auf der eigenen Stelle, zwei Mädchen waren am Head bangen, gesungen wurde nur, wenn der Sänger es vorgab, sowie auch Zurufe nicht im Publikum selber starten. Nach Liedern wurde geklatscht, aber nicht nach Balladen! Die Zugabe hat mich noch mehr überrascht! Es gab ein unrhythmisches, unmotiviertes klingendes Klatschen ohne Rufen!! O.O Sie kamen trotzdem wieder raus und überzogen ;)
Es gab ein Lied, bei dem das Publikum eine ganze Strophe singen durfte! Total schön <3 Sie sprachen sonst viel mit dem Publikum, es gab ein Lied mit kleiner Lasershow und wir bekamen auch Melodien zum Nachsingen, die allerdings meine volle Konzentration verlangen!! Nicht so einfache wie die, die ich von Konzerten in Deutschland gewohnt bin.
Alles in allem war es ein sehr schöner Abend, sodass ich mir noch ein T-Shirt der Band als Andenken geholt habe. Überraschenderweise (es gab viel Unerwartetes) gab es kein XS! Und ich muss euch sagen, dass mir S zwar ganz gut passt, aber locker sitzt und an den Schultern zu groß ist!!!

Ich hoffe, das war nicht mein letztes Konzert, denn meine Lieblingsband kommt nächsten Monat!
Mal sehen, wie ich an eine Karte komme...

Mewa




Dienstag, 18. November 2014
"Uni-Projekte" oder "wie ich drei Stunden meiner Lebenszeit verschwendete"
Ich muss das jetzt schreiben, weil ich mich einfach so aufgeregt habe darüber.... und weil ich es so ungerecht fand. Und so wird es auch klingen, wer also keine Schimpftirade über das Nicht-Organisiert-Sein meines Studiengangs lesen will, der muss nicht weiter lesen...

Wir sollen ja dieses Semester unser ITP machen... also unser "Informationstechnisches Praktikum", was wir also machen ist einmal pro Woche in einem Computerraum der Uni zu sitzen und uns irgendwie unvollständige Erklärungen zu kleinen, lustigen Programmen anzuhören, die wir dann schreiben sollen. Die Kurzzusammenfassung, die da gegeben wird, reicht nicht annähernd aus, um die Aufgabe zu verstehen, aber naja: Wir sind ja an der Uni und ich bin es gewohnt meinen Kram selber zu erarbeiten. Außerdem gibt es eine Vorlesung, in der das wohl sowieso alles ausführlich erklärt wird. Leider bin ich in der immer eingeschlafe, bevor er zum Thema gekommen ist. Was solls. Mein Problem...

Das Problem fing ja auch vor ca. einer Woche erst am. Wir müssen nämlich eine gewisse Anzahl an Punkten in der Veranstaltung zusammen bekommen: 3 Stück. Dafür gibt es verschiedene Optionen. Einen Punkt kann man zum Beispiel einfach durch Anwesenheit bei jedem Termin bekommen. Der ist einfach. Zwei kann man durch Testate bekommen. Es gibt also zwei Termine, an denen man kommt. Eine Aufgabe kriegt, 20 Minuten Zeit hat und in der Zeit was programmieren muss. Danach kann man entweder einen oder einen halben Punkt bekommen. Wer nur den ersten Aufgabenteil hat, kriegt einen halben Punkt. Mit beiden Teilen gibt es einen (wenn man den ersten nicht hat, den zweiten aber, dann gibt es gar keinen?!). Und einen Punkt kriegt man durch ein Projekt, dass man zu Hause programmieren muss. Der Umfang ist übrigens so, dass man es mit dem in der Uni erlernten niemals auch nur annähernd lösen könnte. Die meisten Leute, die ihre Punkte nicht zusammen bekommen haben, bezahlen also am Ende einen Informatiker um das zu programmieren und die Veranstaltung zu bestehen...
Das ist aber erst seit einem Jahr so. Die Leute vorher mussten das noch nicht machen. Da war die Veranstaltung deutlich einfacher zu bestehen...

Der erste Teil dieses Projektes, musste heute abgegeben werden. Ein "Programmablaufplan" (PAP), der mit genormten Symbolen alle Teile des Programms darstellen soll. Der bringt einen halben Punkt. Also nicht so sonderlich viel...
Die Frage war nur... in welchem Umfang?! Man holt sich also so ein Teil vom letzten Semester, mit dem man damals bestanden hat. Guckt den an und denkt: Ach naja, ist ja gar nicht so schlimm! Ein A3-Zettel und das Ding ist gegessen. Als nächstes gibt es ein Forum, in dem Fragen zu diesem PAP beantwortet werden. Und so rein interessehalber stöbert man mal so ein bisschen... und stößt darauf, dass irgendwie jedes kleine Unterprogramm und alles mathematisch genau und in Formelschreibweise da aufgeführt werden soll. Natürlich ist man ein bisschen sauer, dass die letzes Semester so viel weniger machen mussten und fängt an sich hinzusetzen und den so genau wie gefordert zu schreiben.
Nach den ersten zwei Unterprogrammen und der Grobgliederung stellt man fest: Irgendwie kann ich das so genau nicht. Ich habe keine Ahnung was ich schreiben soll und irgendwie wird das so auch irre viel. Also nochmal verbessert und allgemeiner und textbasierter weitergeschrieben. Währenddessen diskutieren alle Leute immer wieder: "Wie genau hast du das denn jetzt gemacht?" "Wie hast du denn jetzt die Aufgabe verstanden?" "Hast du das irgendwie hingekriegt?" Tja. Man fühlt sich irgendwie verarsht und alleine gelassen. Niemand kennt die genaue Aufgabe. Aber wir sind ja in der Uni. Das kennen wir ja alle.
Nach mehr als sechs Stunden steht also mein Gerüst für das Programm und jetzt muss ich anfangen den ganzen Scheiß von Hand abzuschreiben, denn es werden natürlich nur handschriftliche Ergebnisse anerkannt -.- nach zweieinhalb Stunden stumpfer Abschreibearbeit bin ich also fertig. Es ist Sonntagabend ich habe gerade 13 Seiten Papier vom PC abgeschrieben und ich bete, dass meine Interpretation des Aufgabenumfangs jetzt ausreichend ist. Denn eindeutig weiß dass ja irgendwie keiner.

Montag von zehn bis elf ist dann meine Gruppe dran mit Testat und ich bin guter Dinge, habe mir meinen PAP schön geredet und warte vor dem Raum. Und warte... und warte... und warte.
10:15 Jemand steckt den Kopf heraus und meint, es könnten die ersten reinkommen und sich hinsetzten. Wir gehen also in den Raum uns stellen fest: Es sitzen noch ca. 50 andere darin und waren seit teilweise zwei Stunden auf Abnahme ihrer Testate. Der Dozent fragt laut in die Runde, wer denn noch aus der Gruppe da ist, die von 8 bis 9 Uhr hatte.
10:45 Es wird angeboten, man könne sich in eine Liste eintragen, dass man erst um 18 Uhr wiederkommt um das Testat abgenommen zu bekommen. Ansonsten würde es wohl noch etwas dauern. Ich habe aber abends einen Termin. Außerdem sitze ich ja schon eine Stunde hier...
10:58 Es wird festgestellt, dass der Raum ab 11 Uhr von einer anderen Veranstaltung belegt ist. Der Dozent sucht panisch einen anderen Raum und wir müssen umziehen.
11:34 Es sind jetzt alle Studenten aus der Gruppe vor unserer dran gewesen. Sie fangen an die 10-Uhr-Gruppe zu testieren. ich habe inzwischen 1 1/2 Stunden damit verbracht meinen Tische anzustarren... Ich fühle mich verarscht - nur ganz leicht - und würde am liebsten jemanden dafür zusammen schreien. Aber ich bin ja ein sozialverträglicher Mensch. Währenddessen höre ich um mich herum, wie der ein oder andere zusammengefaltet wird, weil er die Aufgabe nicht verstanden hat und das ja ein Witz wäre. Bestehen scheint nicht so einfach. Ich habe langsam echt Angst durchzufallen.
12:30 Der Dozent, der mit Abstand am härtesten bewertet, lässt sich an unserem Tisch nieder und macht erstmal einen Kommilitonen nieder, wie er denn glauben konnte mit sowas zu bestehen. Das wäre ja eigentlich gar nichts. Als dieser in dezent darauf hinweist, mit was für einem viel ungenaueren PAP er letztes Semester bestanden hat, erzählt der Dozent ihm erstmal, dass das ein Fehler war und nicht hätte passieren dürfen (wohl gemerkt, VIER dieser sogenannten Fehler habe ich inzwischen gesehen. Alle haben bestanden!). Auf die Frage, warum die ihre Termine nicht koordiniert bekommen und wieso wir so lange warten müssen, kriege ich folgende Antwort mit einem süffisanten Grinsen: "Ja, wenn wir bei ihren Kommilitonen so viele Fehler festgestellt werden, dann müssen wir so viel reden und dann verzögert sich das!" Nein, natürlich keine Fehlplanung, zu dumme Studenten! Das ist der Grund. Letztes Jahr hätte das geklappt (ja, jetzt überlegen wir mal warum?!) und es gäbe Gruppen, die hätten nur ihre vorgesehene Stunde benötigt. Ja, die Gruppe mit den meisten Widerholern sogar. Ich habe mir verkniffen darauf hinzuweisen, dass schon so viele in der Gruppe vor dem ersten Testat aufgegeben haben, dass nur die Hälfte anwesend gewesen sein soll... dann geht das schneller. Und die Gruppe war von Anfang an nicht voll...
Außerdem opfere er hier auch gerade seine Mittagspause...ach ja? Wir haben gerade eine Vorlesung und eine Übung verpasst. Interessiert Sie ja auch nicht, oder?!
12:50 Mein Testat ist dran, bei besagtem Dozenten. Er erzählt mir erstmal, dass ich mir viel zu viel Mühe gemacht habe. Viel zu ausführlich. Ich denke mir meinen Teil. Diskutieren bringt bei dem ja nichts...
Aber dieses würde so nicht funktionieren und dieses nicht und überhaupt... aha, woher soll ich das wissen? Wir haben bis jetzt immerhin schon unsere ersten Schleifen programmiert. Was wir da machen sollen verstehen wir eh alle nicht. Seine Antwort: "Ja warum haben sie es denn dann so gemacht und nicht so, wie sie es können?" Dieses Grinsen bei seinen Worten... ich reiße mich zusammen und denke: "Haha... weil ich es NICHT KANN?" Egal, Boden anstarren, Klappe halten. Ich neige nicht zu Gewaltausbrüchen, so soll es bleiben!
"Naja", war sein Urteil, "Also das Hauptproblem ist hier annehmbar genau gelöst. Also bestanden!" Ich verkneife mir den Kommentar, dass er eben noch sagte es sei alles viel zu ausführlich. Scheint er nicht so gemeint zu haben. Ich nicke, schweige, beiße die Zähne aufeinander und stopfe mein Zeug in meine Tasche. Dann verlasse ich fluchtartig den Raum.
13:04 Als ich draußen bin muss ich den Impuls unterdrücken mit meiner bloßen Hand das nächste Fenster einzuschlagen. Ich glaube in den vergangenen drei Jahren hatte ich noch nie solche Aggressionen! Nicht mal meine Mutter und meine Schwester haben das geschafft. Dieser unglaubliche A.... schafft es nicht etwas einigermaßen organisiertes aus die Beine zu stellen, aber anstatt sich zu Entschuldigen oder wenigstens einzusehen, dass es nicht läuft (Nur der Satz: "Ja, das müssen wir nächstes mal ändern!" oder so hätte mir gereicht...) beschuldigt er die Studenten, dass sie zu dumm sind und eine Aufgaben nicht verstanden haben, die ja so einfach und eindeutig sei. Ja, für ihn wahrscheinlich. Er hat sie entworfen, aber wir können leider nicht hellsehen. Von uns hat niemand gewusst, was wir genau machen sollen. Und ich habe mit vielen Personen gesprochen!
Er hat auch noch ein paar andere Dinge gesagt, die hier zu erklären zu weit gehen würde. Gesamtaussage: ICH kann ja nix dafür, wenn die STUDENTEN zu dumm sind, einfache Aufgaben zu erfüllen.
Tja... eine Lektion fürs Leben. Klappe halten, lächeln und winken. Es bringt ja nichts mich mit ihm anzulegen. Auch wenn ich es gerne gemacht hätte! Ich habe zwei Stunden gebraucht, ehe ich das Gefühl los war ich sei ein Kessel und das Überdruckventil kaputt. Wir haben schon überlegt, wohin man sich mal dezent wenden könnte um zu erreichen, dass es wenigstens nächstes Semester organisierter wird. Aber die Uni ist eine Behörde. Wir haben wenig Hoffnung...

Der Omegawolf




Sonntag, 9. November 2014
Japan 10: Asus MEMO Pad 8


Ich darf es meins nennen :) Genau genommen seit Freitag.
Wie kam es dazu, dass ich mir so neue Technik zu lege? Ich brauche etwas, mit dem ich hier in Japan kommunizieren kann. Geschätzt 95% haben sich für ein iPhone entschieden und telefonieren und chatten durch die Gegend. Doch was soll ich mit einem iPhone, geschweige denn einem Smartphone? Es wäre teuer und ich würde es in Deutschland nicht weiter nutzen.. Als ich über ein Kommunikationsmittel nachdachte, dass ich auch in Deutschland nutzen kann, blieb mir nur ein Tablet oder iPad.
Also informierte ich mich zwei Tage lang über Tablets per Internet und befragte Freunde. Am Mittwoch fuhr ich dann mit meiner Tandempartnerin zum Laden und wir schauten uns um. Auf den ersten Blick hatten sie die, über die ich mich informiert hatte, nicht. Nur die jeweils neuere (teurere) Version -.-“ Doch dann fand ich „mein“ Acer. Leider nur auf japanisch... :(
Das neue Samsung und iPad beliefen sich auf ~500€. Ich notierte mir die Marken, die sie dort hatten und kehrte enttäuscht zurück.
Am nächsten Tag fuhr ich erneut mit meiner Tandempartnerin zu dem Geschäft und sah mich um. Meine Entscheidung fiel auf das Sony Xperia. Als ich mich entschieden hatte, mussten wir jedoch feststellen, dass dieses erst am Freitag verkauft wird. Wie viel Glück kann man haben?
Ich entschuldigte mich bei meiner Tandempartnerin, dass ich ihr so viel Zeit gestohlen habe und ich am Ende nichts gekauft habe.Sie lächelte bloß und meinte, es sei alles in Ordnung, dabei schien sie den Donnerstag keine Zeit zu haben.
Auf Grund dessen fuhr ich nun am Freitag ALLEINE zum dritten Mal zum Geschäft. Bewaffnet mit einem mini Wörterbuch. Wie schwer kann das schon werden?
Dort angekommen erkannte mich der nette Verkäufer vom Vortag sofort und kam zu mir. Zuerst musste ich ihm sagen, dass es nicht das Sony wird, denn meine Eltern meinten, so viel Geld darf ich nicht ausgeben. >3< Und schon wurde es das günstigste: Asus Memo Pad 8.
Der Kauf an sich wäre gar nicht so schwer gewesen, allerdings muss ich ja unterwegs erreichbar sein und brauchte einen Vertrag. Das ist ja auf Deutsch schon so eine Sache! Ich entschied mich für einen WiFi Walker. Da ich Tablet und WiFi Walker in eins kaufte, kostete mich das ganze nur ~35€. Ein netter Preis :) Dafür zahle ich im Monat leider ~27€ (leider, denn in D-Land zahle ich weniger...). Eine Stunde später hatte ich endlich alles abgeschlossen und stand vor der Kasse. Der Typ hatte einfach unendlich viel Geduld, gab mir zu fast jedem Punkt im Vertrag ein Beispiel, malte mir Graphiken und schrieb alles extra noch einmal auf Zetteln. Anschließend bekam ich von ihm seine normale Visitenkarten plus E-Mailadresse auf der Rückseite, damit ich mich bei ihm melden kann, wenn ich ein Problem haben sollte, sowie Süßigkeiten. X3 Welch ein Service.

Jetzt muss ich mich mit dem Tablet auseinander setzten... Touch screen... Apps... Das wird schon XDD
Das erste, das ich zu hause tat, war, die Bedienungsanleitung auf der Asus-Site auf Deutsch runter zu laden ^^“
Nun bin auch ich fleißig am Bildschirm tippen und wischen ;)

mewa
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Nachtrag (10.Nov):

Das auf dem Bild oben ist nicht mein Hintergrund, denn es ist ein Bild aus dem Netz.. Dies ist mein Hintergrund

Aus dem Manga "NANA"
(Die Band Black Stones kann auf Youtube gegooglet werden ;)