Konsumverweigerung
Der Eintrag ist bereits seit Februar 2014 fällig... Wenn man beachtet, über was ich in der Zeit alles geschrieben habe.. ich hätte mir ruhig früher dafür Zeit nehmen können. Ein „Entschuldigung“ an all diejenigen, den ich diesen Eintrag versprochen hatte...
Es geht kurz gesagt um Konsumverweigerung. Ich habe eine E-Mail einer Freundin erhalten, der ich zustimmte.
„(...) Mich überkam beim Überdenken meiner realen und "phantastischen" (im Sinne von utopisch) Neujahrsvorsätze die etwas verrückte Idee in diesem Jahr dem Einzelhandel in einigen seiner zahlreichen Formen die Beziehung auzukündigen, sprich Kleidung und Kosmetika bis zum 31.12.2014 einfach mal NICHT zu kaufen.
Ein derartiger Selbstversuch ist natürlich keine Erfindung meinerseits, sondern bereits gut dokumentiert (z.B. "ich kauf nix"-Blog oder Buch).
(...) Andererseits hat mich der in den deutschen Medien recht ausführlich dokumentierte Brand in der Textilfabrik in Bangladesh mit über 120 Toten (möglicherweise weil es dort normal ist, die Türen abzusperren, damit die Arbeiter zwischendurch nicht raus können) letztes Jahr ziemlich bewegt. Obwohl schon lange klar ist, dass in den meisten Läden die H&M, Zara, Mango, C&A, etc-Waren unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen hergestellt werden, kann man es eigentlich ganz gut ignorieren, wenn man zwischendurch ein bisschen fairtrade oder demeter kauft, oder Greenpeace unterstützt. (Geht mir zumindest so.) Trotzdem war es auf einmal ziemlich krass, "Bangladesh - 120 Tote - C&A", oder "Pakistan - 300 Tote - KIK" zu sehen.
Meine Idee war daher, dass ich Klamotten und Kosmetik tauschen, reparieren, selbst herstellen, schenken lassen, nähen lassen und Second-Hand kaufen "darf". Alles andere, so gedacht, kommt bis Ende des Jahres auf eine rote Liste.
Sachen, die nachgekauft werden müssen (aufgebrauchte Kosmetik, gerissene Strumpfhosen) sind von dieser Liste ausgenommen.“

Nun, das Jahr 2014 ist vorbei und was ist meine Bilanz?
Ich habe einen Hoodie gekauft. War nicht unbedingt nötig, aber ich rede mir im Nachhinein ein, dass die Band für viele Tierschutzorganisationen spendet und so und das Geld gut investiert sei (…). Leider kaufte ich ebenfalls ein paar Schuhe. Ich brauchte welche mit Absatz, diese waren runter gesetzt und Second Hand Schuhe sind mir nicht geheuer, weil dann bereits ein Fußbett eingelaufen ist. Außerdem eine Hose. Ich war in ein, zwei Second Hand Geschäften, aber ich fand nichts. Ich hätte zum Schneider gehen sollen, aber die Hose hing am Ramsch-Ständer für 8€. Der Preis lockte, sollte einen aber Abschrecken (…) Sollte.
Dann flog ich nach Japan. Das Jahr fast vorbei, als im Dezember der Ärmel meiner Jacke anfing, Löcher zu bekommen. >.< Ich machte mir leider nicht die Mühe, diese zu flicken oder mich hier nach Second Hand Geschäften umzugucken, sondern kaufte ganz normal im Laden eine Jacke und dazu zwei Oberteile.
Ein zwei Kleidungsstücke habe ich tatsächlich nähen lassen und ich möchte gerne diese Option weiterhin nutzen.
Kurz um: Ich habe nicht viel eingekauft, aber wenn, dann habe ich mir erschreckender Weise nicht viel Mühe gegeben, mich von den Geschäften fern zu halten!?!

Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, ob es nicht auch etwas für euch wäre? Wie viele Kleidungsstücke beherbergen eure Kleiderschränke? Benutzt ihr jedes Kleidungsstück?
Ich habe zwischendurch treffen mit Freunden, bei denen wir Kleidung austauschen und gegenseitig überlassen. Das ist eine nette Idee, die ich gerne fortführen möchte.

Probiert es doch einfach mal aus ;)
mewa





Hey mewa,
ich kaufe ja eh wenig neue Klamotten und Ähnliches ein. Ich bin nicht so der Mensch, der immer was Neues braucht. Außerdem kommt bei mir noch hinzu, dass mein Schrank so voll ist, dass ich nichts kaufen kann, ohne was anderes weg zu tun. Das hilft XD
Aber ich muss natürlich eingestehen, wenn ich kaufe, dann probiere ich günstig zu kaufen. Ich möchte ja nicht so viel Geld ausgeben. Und da ist mir auch 50€ für eine Hose oder 30€ für einen Pulli schon zu viel... Du hast Recht, man sollte nicht. Aber man macht ja trotzdem. Aber es hilft ja auch nicht, stattdessen Marken zu kaufen. Der Glaube, dass die Leute, die die Drecksarbeit machen, davon mehr bekommen, ist utopisch. Bench lässt in den gleichen Fabriken Sachen herstellen, wie C&A. Wennschon muss man wirklich Fairtrade-Artikel kaufen... müsste man...

Im Moment aber bin ich mal wieder auf der Suche nach neuen Sachen, allerdings mit Grund. Ich fange am 1.4. ein Praktikum an und muss noch ein paar Blusen, unzerrissene Hosen (die muss ich ja eh jedes Jahr neu kaufen, weil ich die alle durchscheuer) und "schickere" Pullis kaufen. Der Großteil meiner Klamotten ist so verwaschen, dass kann man dazu nicht anziehen. Der Rest sind eher Bandshirts und Kapuzenpullis, die sind auch nicht so geeignet. Also renne ich im Moment durch die Läden und probiere anstädige Blusen für höchstens 20-25€ zu finden. Und das ist eine Aufgabe... Da ich ja ein bisschen mehr Oberweite habe als der Durchschnittsmensch (zumindest sehen das die Designer von Blusen anscheinend so) bin ich eh schon bedient. Wieder sagt man: Man müsste eigentlich mehr Geld ausgeben. Tja - ich bin da Egoist. Ich tu es nicht...

Der Omegawolf