diewoelfe am 12. März 12
Ich würde mich schämen...
Wir spazierten zu einem Hostel, welches damit lockte, als Arbeitsvermittler zu funktionieren. Wir spazierten hinein und redeten mit den beiden Indern, oder was das war, die die Rezeption führten.
Am Tag zuvor hatte ich mit einem davon am Telefon gesprochen. Ich hatte gesagt: Wir brauchen Betten für MORGENnacht.
Wir spazierten zu ihm und sagten ihm fröhlich: „HALLO! WIR HABEN GEBUCHT! ICH BIN SOUNDSO.“ Und er sagte: „Ihr solltet morgen erst kommen.“ und ich sagte: „ Ich habe gestern gesagt: „Ich komme morgen!“ und gestern war morgen heute.“ Ich wollte einfach, dass er versteht, dass er zu dumm war, das richtig aufzuschreiben. Er teilte uns dann mit, dass sie nur noch ein Bett frei hätten. Wir also so gedacht...GEIL! Jetzt können wir uns also in ein Bett quetschen und wollten gerade sagen: „Ja, das müssen wir uns dann wohl antun.“ da hatte er die Idee uns zu sagen, dass es sich dabei um ein Doppelbett handelt. Hey, warum hast du das nicht gleich gesagt? Dann ist es doch okay. Gut, weiter ging`s. Es folgte der simple Ablauf des Eincheckens, den wir schon zig mal hinter uns gebracht haben...anscheinend öfter als er...denn als er und fragte, wer das key deposit bezahlen wollte und wir sagten: „Both of us want a key.“ hat er das irgendwie nicht kapiert.
Wir: „Both of us want a key.“
Er: „Okay, so who pays the key deposit.“
Wir: „Both of us...!“
Er: „You want to split it and pay 10 dollars each?“
Wir: „So we get two keys even if we pay just once?“
Der andere Inder an der Rezeption, der mich die ganze Zeit so angrinste, als hätte er ganz genau verstanden, was wir wollen (Er fand das ganze nur einfach lustig.): „No.“
Ich: „So, we want a key each. She`s gonna pay 20 Dollars and I`m gonna pay 20 Dollars and we BOTH get a key!“
Der nix kapierende Inder: „ So, you want two keys?“
Wir: „....YEEEEEEESSSSS!!!!!“
Okay, das war das Einchecken. Komplizierte Gelegenheit. Vll kennt jemand das Lied aus Aida? „So einfach, so schwer“ So war das. :D
So, dann brachte der uns in unsere Zelle.
Oh nein, denkt nicht, dass wir ein Fenster mit Gittern oder so hatten. Mann, wir hatten nicht mal Gitter...von einem Fenster kann gar nicht die Rede sein. Es war ein kleiner, gammeliger Gammelraum ohne Fenster mit pissgelben Wänden, einer abgerissenen und etwas mit Tesafilm wieder festgeklebten Bordüre, von der sich nur noch 20 klägliche Zentimeter an der Wand befanden und einem Werbeposter von Queensland an der Wand, das in Australien liegt und deshalb nicht vollkommen in eine neuseeländische Hostelzelle passt. Lol, meine Rechtschreibprüfung unterstreicht mir das Wort Hostelzelle. Tja, leb damit Open Office, dieses Wort gibt es jetzt.
Zu dem Zeitpunkt fand ich das Hostel schon etwas gammel, aber schlimm war das nun wirklich nicht. Ich habe mir halt gedacht, wenn wir hier Arbeit kriegen, müssen wir ca. ne Woche in diesem Loch bleiben, aber vll haben andere Zimmer ja Fenster. N Fenster ist schon echt ne tolle Sache.
Wir haben dann das Zimmer sogar etwas aufgewertet, indem wir den Griff des Waschbeckens, dass da vor sich hingammelte, desinfiziert haben.
Ich bin dann aber mal in Richtung Bad spaziert. Ich hätte vielleicht nicht spazieren sollen, denn dann geschehen schlechte Dinge. Ich kam in das Bad und ging in eine der Klokabinen. Sie war sauber. Wirklich blitzblank, was mich positiv überraschte, denn das Hostel hatte einfach mit seinen nicht existenten Fenstern, seinen nicht intelligenten oder englischgeübten Rezeptionsindern und dem grünen Teppichboden in den Gängen, der aussah, wie Plastikrasen, den kompletten Gammelflair. Ich sollte aber im nächsten Moment herausfinden, wieso dieses Klo so sauber war.
Es rauszufinden war recht leicht. Alles, was ich tun musste, war mich draufzusetzen. Das tat ich und sprang gleich wieder auf. Unter mir verabschiedeten sich Klodeckel und KLOBRILLE auf den Boden, den beides war locker. Nein, nicht locker, vollkommen lose.
Okay, dachte ich mir, gehe ich halt in die Kabine daneben.
Die war dann auch nicht so schön sauber, denn diese wurde ja tatsächlich mal benutzt und ich habe mir die Kotreste im Rohr lange angeschaut, bis ich mir dann doch eingestehen musste, dass kein Weg an dem Klo vorbeiführt. Menschen müssen Dinge ausscheiden.
Als ich fertig war und die Tür zuwarf, klappte dann in der Kabine mit dem Klapperklo von dem Ruck der zufallenden Tür nebenan auch noch der Klopapierhalter auf und ich musste dann doch wirklich darüber lachen, wie dieses ganze Klo einfach auseinander viel. Aber das Lachen verging mir auch nach einem Blick in die Waschbecken.
So dreckig war das da alles gar nicht, aber es ist einfach der Gesamteindruck, der es widerlicher macht, als es ist.
Gut, ich ging dann zurück ins Zimmer, wobei ich an der Tür zum Männerbad vorbei kam, die aus unbekannten Gründen öfter offen als geschlossen war. Vielleicht kam daher ein Teil des Gestankes, den man in den Gängen wahrnehmen konnte. Wenn auch die Einrichtung der Gänge, die auch Fensterlos waren, nicht abwechslungsreich war, der Gestank war es. Es roch wirklich alle 5 Meter nach was anderem widerlichen.
Wir hatten uns schon in stillem Einvernehmen entschlossen, vielleicht lieber nicht eine Woche in diesem Hostel zu bleiben.
Die Nacht brach an. Die Stadt war eine Partystadt und deshalb wurde man immer wieder von Schreien und Jubel geweckt.
Aber dann kam die HÖHE!
Auf einmal wurde ich davon geweckt, wie das andere Mädchen in unserem Zimmer immer wieder sagte „NO!“ und da war ein Typ in der Tür. Ich hörte etwas zu. Er fragte, ob er vielleicht in unserem Zimmer schlafen kann, ob wir ein freies Bett haben.
Okay, nach wiederholtem „Nein!“, ist er dann gegangen und ich versank wieder in Schlaf. Aber bald schon kam die Rückkehr des Penners!
Er sagte, er würde auch auf dem Boden schlafen. Wir wiesen darauf hin, dass der Boden mit unseren Taschen voll war, was wirklich stimmte. Die Zelle war schließlich nicht groß. Er meinte, er würde auch UNTER unseren Taschen schlafen. Es wäre so kalt draußen. Wir: „No! No!“ Seine Antwort kurz bevor er endlich abzog: „Shit.“
Ich bin dann wieder eingeschlafen, nachdem ich die Tür abgeschlossen habe. Aber es tat mir schon Leid, dass der Obdachlose wieder raus musste. Dennoch lasse ich ihn bestimmt nicht unter meiner Tasche mit meinem Geld, meiner Kreditkarte, meiner Kamera, meinem PC, meinem Handy und meinem MP3-Player schlafen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass er da um einiges besser schläft, als draußen...
Am nächsten Morgen war ich relativ früh wach und habe einen nicht stinkenden Ort zum Telefonieren gesucht. Der Raum vor der Rezeption war am besten geeignet, denn die Tür war direkt gegenüber und demnach kam da noch ab und zu mal frische Luft hin. Irgendwann kam ein Typ dahin, der seine Tasche gepackt hatte und eindeutig auschecken wollte. Leider war, entgegen des Schildes, auf dem stand, dass die Rezeption um 8:30 Uhr öffnen sollte, noch niemand da. Es war gerade erst 8:30 Uhr und der Typ wartete also zunehmend ungeduldig...er bimmelte immer wieder die Klingel, aber niemand tauchte auf. Der wollte wirklich gerne gehen, aber er hatte sein key deposit ja nicht zurück. Um 8:45 Uhr war er immer noch da und irgendwann ist er glaube ich einfach gegangen. Ich habe mich gefreut bei dem Gedanken, dass er wahrscheinlich den Schlüssel einfach mitgenommen hat.
Geschieht denen Recht. Um 9 Uhr war dann auch wer an der Rezeption: Die Asiatin, der der ganze Schuppen da gehörte. Wir haben dann ausgecheckt und sind einfach in ein anderes Hostel geflohen.
Aber als ich diese asiatische Frau angeschaut habe, die gutes Eglisch sprach und gepflegt aussah, da habe ich mir gedacht: „Ich an deiner Stelle würde mich für dieses Drecksloch schämen.“
Kamo is not amused.
diewoelfe am 12.Mär 12
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Was fuer eine Frechheit!
So etwas als Hostel zu verkaufen!
Raeume ohne Fenster, obwohl dort dringends gelueftet werden muesste??!!
Da waren die Tippis ja besser...
Ich waere an deiner Stelle auf die erste Toillette gegangen und haette die Brille festgehalten! ^^" Gut, dass ihr schnell wieder ausgeschekt habt! So etwas muss man sich nicht bieten lassen! Auch nicht als armer Reisender!!!!! >.<
mewa
diewoelfe am 17.Mär 12
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Deine Beschreibung von diesem Drecksloch ist herrlich! Aber da wär ich auch gleich wieder raus. Ein Gebäude ohne Fenster und vernünftigen Klos? Das geht ja mal echt nicht. Ich bin gespannt, wie wohl die Küche aussah???
Und so ein Loch wurde von einer solchen Asiatin geführt?? Kranke Sache.
Das wär so witzig, wenn er einfach den Schlüssel mitgenommen hat!!! XD Selbst Schuld. Er hätte noch son Zettel schreiben sollen, dass sie das auch merken, die Inder hätten es nicht gemerkt schätz ich mal!
Wo habt ihr das "Hostel" denn eigentlich gefunden?
Mimi
Raeume ohne Fenster, obwohl dort dringends gelueftet werden muesste??!!
Da waren die Tippis ja besser...
Ich waere an deiner Stelle auf die erste Toillette gegangen und haette die Brille festgehalten! ^^" Gut, dass ihr schnell wieder ausgeschekt habt! So etwas muss man sich nicht bieten lassen! Auch nicht als armer Reisender!!!!! >.<
mewa