Isolation is not good for me (us)...
Hier kommt er: aus dem sonnigen, warmen Neuseelandsommer, der Beitrag, auf den ihr alle gewartet habt, aus einem wunderschönen hostel mitten in einem wunderschönen neuseeländischen ort… oder so ähnlich…. Ja, oder auch nicht! -.-

Wie schon erwähnt: wir wohnen in einer blechhütte, schön bunt und auch ganz lustig anzuschauen, aber definitiv NICHT WINDDICHT!! Und KALT!! Und die begeisterung im ach so sonnigen neuseeland hält sich deutlich in grenzen, wenn es nachts 6 grad, regen und sturm gibt. Aber von anfang:
Als wir hier ankamen, war die welt noch mehr oder weniger in ordnung. Es war sonnig, warm und wir hatten eine wage ahnung, dass unser hostel knappe 7km vom ort weg liegt. Aber akaroa hatte eine bibliothek mit freiem internet und sogar einen kleinen, wenn auch völlig überteuerten, supermarkt. Jemand, also unser neuer quasi-arbeitgeber, sollte uns abholen und zum hostel fahren. Hier im „hostel“ würden wir so drei stunden am tag arbeiten, putzen und betten machen, gegen eine unterkunft und freie wäsche. Zu dem zeitpunkt hofften wir auch noch, dass wir vielleicht auch freies internet bekommen würden. Unsere arbeitgeberin holte uns ab, war nett und man konnte sie – oh wunder – sogar ganz gut verstehen, dabei ist sie britin.
Wir fuhren also hoch… HOCH, der erste fehler! Wir dachten, 7km kann man ja zur not mal laufen, aber lauf mal 7km steil einen berg hoch… nicht mehr so geil… -.-! dann kam die quatierbesichtigung. Wir leben in einer BLECHHÜTTE… der wind pfeift durch die ritzen in der einen wand rein und durch die in der anderen wieder raus, unter der wand kann man durchgucken und den rasen draußen bewundern und die tür kriegt man nur mit roher gewalt irgendwie zu (und wenn ich das sage, dann heißt das schon was :P). das ganze liegt auf einem sehr grünen und sehr steilen hang…. Zum duschen und für die küchen rennt man den hang runter, für die klos und das waschbecken fast díe doppelte strecke hoch…. Was im allgemeinen bedeutet: du rennst den ganzen tag einen berg hoch und runter… unser job hier ist, wie schon gesagt: putzen! Zwei küchen, drei klos, zwei duschen… alle in süßen, kleinen, einzelnen, kalten, windigen, dreckigen gebäuden/hütten/gebilden. Mit viel platz und vor allem viel hang dazwischen… und wenn du das klopapier vergessen hast, wenn du gerade das klo putzt, dann läufst du den ganzen beschissenen hang wieder runter, bis zur küche holst das klopapier und erklimmst die steigung erneut… na gut, die ersten tage, war das ja noch okay. Es war halt steil, es war halt kalt in der nacht, es war halt langweilig. Denn bis auf den berg hoch und runter laufen, kann man hier nicht wirklich viel machen und auf einmal sind drei stunden arbeit am tag doch nicht mehr so wirklich viel… zusätzlich hatte wir eine invasion der deutschen. Auf der „campside“, die wir ja sauber machen sollen, befand sich ein französisches pärchen, die hier auch arbeiten, so wie wir, und eine große menge deutscher idioten. Die waren absolut unfähig ihren eigenen abwasch zu machen oder den herd abzuwischen, nachdem sie gekocht haben oder ähnlich simple sachen. Jeden morgen hatten wir also die liebliche aufgabe ihren dreck wegzuräumen -.- außerdem gibt es diesen schlag von menschen, mit denen man einfach nicht klar kommt und definitiv: die gehörten dazu! Was würdet ihr machen, wenn es ein kalter und regnerischer tag ist? Lesen? Serien gucken? Schokolade essen? Oder eher kiffen? Ja, sie waren der meinung letzteres ist das einzige, was man machen kann, um so einen tag rumzukriegen.
Ja, und wo wir gerade bei den regnerischen tagen sind… sie kamen. Mit höchsttemperaturen von 9°C am tag, gefühlten 10 windstärken und einer großen menge garstigen regens. Könnt ihr euch vorstellen, wie wunderschön und nett einem dann eine blechhütte als heim vorkommt? Wenn alles nass und kalt und windig, selbst drinnen in der hütte, ist? Oh ja, wir hatten unseren spaß! Obwohl ich ja normalerweise nur in kurzer hose und tshirt und mit einer sommerdecke schlafen, habe ich mir hier zusätzlich zu tshirt, langer hose, socken, pulli und schal noch ein decken-schlafsack-system gebaut, damit es nicht unter die decke zieht. Direkt über meinem kopf ist, wenn ich schlafe, eine der besagten spalten, durch die dann die ganze nacht munter der wind pfiff. Und konnte man vorher den tag lang noch den berg hoch und runter laufen, jetzt wurde beschäftigung wirklich rah! Ach, hatte ich erwähnt, dass wir keine elektrizität in unserer hütte haben? Kein licht, nur nette kleine teelichter, die ab einer gewissen unmenschlichen temperatur übrigens nicht mehr richtig brennen -.- eine lampe, die uns dann doch freundlicherweise spendiert wurde, gab nach dem ersten abend den geist auf, die hatte auch keine lust, da weiter zu wohnen. Wir lernten in diesen wunderschönen tagen die gemütlichkeit eines kaminfeuers zu schätzen, das im haupthaus brannte. Denn, oh ja, es gibt hier ein befestigtes haus und zimmer darin! Nur, wir haben nicht das glück da zu wohnen… wir verbrachten also die tage mit musik hören, lesen, telefonieren und den regen anstarren und zum glück wurde es auch wieder besser.
Heute haben wir bestimmt fast 18 grad und der wind ist wenigstgens nicht mehr so beißend kalt – ist das nicht schön?? :) die beschissenen deutschen sind gestern ENDLICH abgereist und heute war putzen nur noch halb so viel arbeit und wir haben uns eingelebt! Nach einer woche… in knapp einer woche sind wir hier wieder weg… tja. Abends gibt es hier inzwischen ein gemeinsames „dinner“ wo wir zu neunt oder so zusammen, mit allen die hier leben oder arbeiten, essen und man ist sich auch so vertraut, das man richtig miteinander redet. Da das ein paar neuseeeländer, ne menge briten und zwei franzosen sind, reden wir auch wirklich englisch. So viel, dass wir teilweise dazu übergegangen sind untereinander auch englisch zu reden. Einfach nur, weil es ätzend ist, die ganze zeit die sprache zu wechseln… irgendwie halt echt verwirrend!
Einkaufen und internet ist immer noch ätzend, weil es schwierig ist jemanden zu finden, der einen mit mit nach unten, in den ort, nimmt. Aber wenigstens gibt es zurück – den berg hoch – an den meisten tagen einen bus, der wanderer hier hochbringen soll, uns aber auch mitnimmt, wenn er platz hat.
Leider gibt es keine Chance vor 12 uhr hier wegzukommen, vorher müssen wir halt putzen. Und dann noch ein auto finden oder laufen… dann sind wir so um eins oder halb zwei unten…. Echt ein bisschen spät zum skypen :/
Demnächst gibt es vielleicht einen fröhlicheren beitrag über die momentanen, sehr netten menschen hier. Aber um sowas zu schreiben bin ich irgendwie gerade in der falschen stimmung und das hier ist jetzt schon lang genug und ich habe keine lust mehr :P soviel also erstmal von euren ausgeflogenen wölfen… schöne grüße aus dem neuseeländischen „sommer“

Der omegawolf

P.S.: An we really have a lemon tree! o.O steht neben dem hostel... :D





Harzaufenthalte lassen grüßen...
das erinnert doch sehr an gewisse Klassenfahrten...Ich sage nur "Tipis"..; D
Aber mein ernst gemeintes Beileid zu so einer Behausung! : ( Bei uns zuhause war es neulich auch richtig windig in der Tenne, dabei war die Tür zu und ein zu öffnendes Fenster gibt es nicht ..: P Das war nich schön!
In meinem Zimmer windet es ja auch gern mal bei niedrigen Temperaturen und daher ein Tipp:
Nachtmützen! Gut, es muss keine Mütze sein, ein Tuch um den Kopf reicht auch! :) Da entschwinden ja ich glaube 40% der Körperwärme und darum ist das sehr effektiv, wenn man einfach was drüber zieht! :)

Ich fand deinen Eintrag klasse und ich hoffe, dass ihr ab dem 15 eine bessere Unterkunft haben werdet, was nich schwer sein sollte ;D

Charlica <3

Tipis?! o.O
Ach doch... ich glaube ich hörte schon ein paar mal davon! :D
Und zu deinem mützentipp... ich habe keine! -.- ich meine, wer bitte nimmt denn ne mütze mit, wenn er nach neuseeland, in den sommer, fährt?? und den schal (den ich eigentlich nur mitgommen hatte, um meinen laptop drin einzuschlagen :D) habe ich um den hals - dafür muss mein laptop dann frieren.
ich hatte meine kapuze auf... und trotzdem bin ich mitten in der nacht aufgewacht, weil mir so kalt war!... :/
aber es ist ja wieder besser geworden :) ich meine, heute hat es zwischendurch wieder genieselt, aber immerhin haben wir kein ausgewachsenes unwetter oder so...

Enya

Ich habe auch immer an die Geschichten von den Tipis gedacht. :D Vor allem als eine aus den Stargazer-Hütten kam und meinte, es würde reinregenen und ihre Matratze (wie schreibt man das?) sei nass.

Also ich bin dazu in der Lage meinen Schal sowohl um meinen Hals als auch um meinen Kopf gleichzeitig zu wickeln und tue das auch jede Nacht.
Aber ich habe auch nichts mit Kapuze...

Kamo

Oh ja... die Tipis...
Das erinnert wirklich daran!!
Es tut mir Leid fuer euch, dass ihr in solch einer windigen Huette zu wohnen habt!
Anscheind kann nicht nur Ich, sondern auch Lisa nachempfinden, wie das ist...-.-

Der Beitrag ist lang und ich kann verstehen, dass du nicht mehr weiterschreiben wolltest, aber ich freue mich, dass du einen Blogeintrag geschrieben hast. Es war zu erwarten, dass deiner lang ist.
Eure Arbeit auf dem Hang klingt nach einem guten training... beneide ich ja ein bisschen XD
mewa