diewoelfe am 20. Dezember 15
Meine schlimmste Fahrt mit der DB
Öffentliche Verkehrsmittel in Deutschland sind eine Frechheit! Nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen auf lokaler Ebene. Fahrpläne werden nicht eingehalten, bei längeren Standzeiten wird man als Fahrgast nicht über den Grund informiert und die Fahrkartenpreise erhöhen sich jährlich, weil... ja, weil?
Trotz dieser Umstände heißt es immer, wir sollen unser Auto stehen lassen und die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen (…).
Am 11. Dezember besuchte ich Freunde in Dresden und buchte einen frühen Zug, um mittags dort zu sein und noch etwas vom Ankunftstag zu haben. Ich sollte in Dortmund umsteigen und dann bis nach Dresden durchfahren. Laut Plan.
Da ich auf keinen Fall zu spät sein und mich nicht stressen wollte, bin ich EINE STUNDE FRÜHER von zu hause losgegangen. Nachdem ich dann eine halbe Stunde lang im Regen gestanden hatte, kam auch endlich wieder einmal eine Straßenbahn an! In Dortmund angekommen, hatte ich dann „nur“ noch 20 Minuten. Kurz darauf kam die Nachricht, dass mein IC ca. 15 Minuten Verspätung habe. Kurze Zeit später wurden es ca. 20 Minuten (ca. 20 Minuten bedeutet übrigens 20-25 Minuten, weshalb bei bis 5 Minuten Verspätung kaum eine Durchsage gemacht wird!). Verspätungen gibt es ja so schon und durch den Brand im Stellwerk bei Mühlheim kommt es immer noch zu regelmäßigen großen Verspätungen...
Zu diesem Zeitpunkt war ich schon ziemlich genervt.
Irgendwann kam dann meine Bahn und ich beruhigte mich, weil ich ohne Probleme einen Sitzplatz fand. Auf dem Weg nach Hamm berichtete uns allerdings der Bahnfahrer, dass das Stellwerk bei Minden die Nacht gebrannt hat, wir umgeleitet und dadurch eine Verspätung von ca. 90 Minuten haben werden!!
Tja, da kann man nichts machen. Ich dachte mir, nun kann es ja kaum noch schlimmer werden. Kurz bevor wir in Hannover mit ca. 115 Minuten eintrafen, schmiss sich noch jemand auf das Gleis (…). Das fehlte ja noch! Wie konnte ich das vergessen?
Stunden später freute ich mich, den Bahnhof in Leibzig zu sehen, denn von dort aus dauert es nicht mehr lang und ich wollte endlich aus der Bahn raus! Die neue Bahnbegleiterin begrüßte uns dann mit freundlicher Stimme mit „Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich im verspäteten IC nach Riesa.“. RIESA?? 1. Wo liegt das? 2. Was ist aus Dresden geworden??
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Wegen der großen Verspätung endet der Zug in Riesa und alle mit dem Ziel Dresden haben ab dort in den RE umzusteigen! Mir fehlen immer noch die Worte. Nicht nur, dass ich viel Geld zahlte und 2 Stunden später immer noch nicht am Ziel war, ich wurde nun auch noch rausgeworfen und durfte mit einem RE fahren!! Dieser hatte dann natürlich auch noch Verspätung und war völlig überfüllt.
Dresden ist eine der schönsten Städte, die ich je besichtigt habe, aber die Fahrt dorthin war der Horror!
mewa