Freitag, 11. September 2015
Alleine
Ich hätte es nie gedacht, aber man kann tatsächlich verlernen alleine zu sein... Ich bin mit meinem Freund ja nun über vier Jahre zusammen. Zugegeben, wir sind wohl so diese Art von Pärchen, die man danach nur noch im Doppelpack kriegt und die aneinander "kleben"... Und jetzt ist er in Hamburg und ich bin hier und ich muss mich seit drei Jahren das erste mal wieder mit dem Problem auseinander setzen, wie es ist alleine zu sein. Und es ist schrecklich ungewohnt!!!
Früher war ich ja viel und gerne alleine und konnte mir nicht vorstellen, dass ich es jemals aushalten kann den ganzen Tag jemanden um mich herum zu haben. Wie andere Menschen das aushalten erschien mir fast unglaublich. Und jetzt bin ich selber so^^
Auf einmal habe ich viel zu viel Zeit um zu machen, was auch immer ich will und bin völlig überfordert. Ich habe von der Uni aus nicht wirklich viel zu tun. Ich arbeite gerade meine Aufgabenstellung zu meiner Bachelorarbeit aus. Und habe natürlich schon angefangen zu recherchieren und zu gucken, wie man die am Ende am besten aufbaut und so weiter. Aber alles in allem sitzt man dann irgendwann da und guckt so um sich rum und denkt: "Und jetzt? Was mache ich jetzt?" Lesen, Computer spielen, malen, basteln mit Leuten treffen... ich bin mit so viel einsamer Freizeit überfordert, traurig aber wahr! Also ist inzwischen mein Keller aufgeräumt, mein Balkonboden geschrubbt, das Unkraut gejätet, die Bücher sortiert, die Küche entstaubt, ein neues Fahrradschloss angeschafft... ich war beim Frisör und beim Praktikantenamt, habe mich beim Fitnessstudio und beim AquaFitness angemeldet und habe so viel gelesen, wie in den letzten zwei Jahren nicht mehr. Und das obwohl er erst eineinhalb Wochen weg ist.
Mal schauen welche Heldentaten ich dann noch so in den nächsten Wochen vollbringe, ich habe ja noch 11 vor mir!

Der Omegawolf