Sonntag, 11. Dezember 2011
Aus dem Leben einer Teilzeitinvaliden
Tag 7 nach dem Beinbruch und Tag 5 des Gips
Nach einer sehr kurzen Nacht hab ich heute morgen gegen 6 entschieden, dass vielleicht ein positiv gestimmter Film mir helfen könnte, nachdem ich zusätzlich zu Schmerzen im Bein auch noch Albträume hatte. Gute Idee denkt man sich, also hab ich das auch gemacht. „(500) Days of Summer“ durfte meine schlechte Laune richten. Natürlich hat er es auch getan, denn nicht umsonst ist es mein Lieblingsfilm. Nebenbei hab ich auch noch schön an meiner Mütze weitergestrickt. Am Ende des Films war ich dann auch schon ziemlich weit. Leider wollte sich mein Bein nicht meiner Laune anpassen und ich sah als einzige Möglichkeit eine Tablette zu nehmen... :( Ich hasse Tabletten so...
Um etwa viertel vor 8 entschloss ich mich dann mal erst ins Bad und danach in die Küche zu hüpfen, weil ich einen dringenden Bedarf nach diesen beiden Räumen hatte (sprich: Toilette und Hunger haben gesiegt). In der Küche hab ich dann bemerkt, dass die Zeit gar nicht so unchristlich ist, wie sie mir vorkam, als ich da so in meinem Zimmer, in der komplett stillen Wohnung hockte. Ich mein, Anfang des Jahres bin ich beinahe jeden Tag zu dem Zeitpunkt auf dem Weg in eine gewisse Einrichtung gewesen. Ich war trotzdem milde erstaunt, wie viele Menschen schon beim Bäcker anstanden [wir können genau in den Laden schauen – wir wohnen ja auch im Zentrum von Betekom und nicht irgendwo! ;D].

Nach meiner Rückkehr in mein warmes Bett beschloss ich dann, dass ein weiterer Film her muss, schließlich war die Mütze noch nicht fertig!
„The Private Lives of Pippa Lee“ durfte dann in die Megafußstapfen von „(500) Days of Summer“ treten. Der Film war nett, aber nicht umwerfend. Genau das Richtige, wenn man etwas fertigstricken möchte :) Außerdem hatte er eine leicht einschläfernde Wirkung, sodass ich wieder müde war, obwohl draußen nun die Sonne aufgegangen war und in mein Zimmer schien. Leider war die Mütze aber noch nicht fertig und ich hab eine Runde einen Mix aus Jamie Cullum, Dispatch und Kate Nash angemacht (Danke nochmal an die Person, die mir Dispatch aufgedrückt hat - ich hör sie jetzt ganz gern :)). Dann endlich hatte die Mütze einen Zipfel und ich konnte mich irgendwie hinlegen und ein wenig Schlaf nachholen – wem interessiert es schon, dass es inzwischen etwa 10 war? Mich nicht!

Als ich dann wach wurde, war vor meiner Tür Hochbetrieb. Es wurde geputzt (wobei ich nicht helfen konnte - *oooooohhhhhh*), gewaschen (meine Hilfe war auch hierbei unmöglich *oooohhhhh*) und unser Wlan wurde mal wieder überprüft. Leider ist dieser ausgezogen und ich darf jetzt mit nur Lan leben... Ich mag ihn nicht so gern, weil er so umständlich ist, aber Mitbewohner sind immer etwas kompliziert und Wlan musste wegen irgendetwas im Büro umziehen. Kann man nicht machen, gell?

Danach wurde eine Simpsonsfolge gesehen und dann endlich bin ich wieder in die Badewanne gerutscht! Wie schön es ist, wenn man frisch riecht und keine fettigen Haare mehr hat! Ich liebe dieses Gefühl und hab es noch nie so geschätzt wie gerade jetzt.
Nun sitz ich wieder in meinem Bett, hab meinen Gips geöffnet, weil meine Fußzehen (ja hier ist noch ein Chloro-Wort! ;)) etwas blau waren - aber kein Grund zur Sorge! Das heilt alles! [Wehe in den Kommentaren erzählt mir jemand was anderes! Ich brauche meinen Optimismus!] - und ich hör während ich schreibe wieder Jamie zu, wie er vor sich hin singt und Musik macht und erfreu mich tierisch daran.

Mein ganzes Weihnachtsgefühl ist dahin, um ehrlich zu sein. Nichtmal meine schäbige Lichterkette bringt etwas Weihnachtsstimmung auf und mein Adventskalender hängt tapfer an der Wand und beschenkt mich jeden Tag mit etwas Neues aus der Welt der Kosmetik und des Wellness. Hilft leider auch nicht und um Enya mal zu bestätigen, es macht nicht echt Spaß jeden Tag die E-Mails zu öffnen, nach einer langen Tortur bis man mal wieder Lan erreicht hat, und dann zu lesen, wie andere zum Weihnachtsmarkt gehen... Wisst ihr noch, was ich erzählt habe? Ich wolle dieses Wochenende nach Leuven am Samstag, nach Brügge am Sonntag und nächstes Wochenende nach Aachen und nach Liege... Ich hatte so viele Weihnachtsmärkte geplant und nun darf ich mich um die Farbe meiner Fußzehen Sorgen... So viel Pech muss mal mal gehabt haben im Leben.

Btw: Mein gehabt Sprachfehler ist mir bei mir noch nie aufgefallen, aber letztens bei Matthias! Mein Gott ist das dämlich nach einem vollständigen Perfekt noch ein Partizip dranzuhängen! Naja es gehört halt zu mir...

So Enya, vergleich das mit deinem Tag! Ist es interessanter? Ich glaub ehrlich gesagt nicht! Mein Tag ist ziemlich langweilig und vom vielen Sitzen tut mir inzwischen der Rücken weh! Also wag es nicht dich zu beschweren! ;)
Achja noch ein mehr oder weniger Abrater: Wenn euch jemand erzählen sollte „Requiem for a Dream“ sei doch so ein großartiger Film, den man gesehen haben sollte, dann glaubt der Person nicht! Der Film hat mich schlimmer mitgenommen als Black Swan. Hat bestimmt auch daran gelegen, dass ich insgesamt an dem Tag nicht so super drauf war, aber ich glaube für diesen Film gibt es keine passende Stimmung. Der zieht einfach nur tierisch runter... :( Ich war so geschockt danach und so traurig und in mich gekehrt, was ich in dem Ausmaß echt lang nicht mehr gemerkt hatte... Er ist gut gemacht und die Schauspieler machen das auch sehr gut [ich hab nun ein Faible für Jared Leto und die weibliche Hauptrolle (ich glaub sie hieß Jennifer Conolly, nur weiß ich nicht wie man den Nachnamen schreibt oder ob der Vorname richtig ist und da Wlan nicht mehr da ist, verzeiht mir bitte, immerhin ist es morgens.... und … und mein Bein...)], aber der gesamte Film ist wie eine Spirale, eben ähnlich zu Black Swan (gleicher Regisseur, also was erwartet man?!), aber es geht um Drogen und man wird nicht durch Unterbrechungen wie die Tanzszenen oder etwas mehr tiefe in die Geschichte bringende Szenen von der Krankheit der Personen abgelenkt. Es wird die ganze Zeit draufgehalten, was es schmerzhaft werden lässt. Insgesamt hat Black Swan für mich mehr Storyline und die interessantere Storyline (könnte auch daran liegen, dass ich inzwischen eine Liebe zu Baletttanz entwickelt habe, die einfach nur darauf beruht, dass ich es mir sehr gern ansehe...). Ergo: Film ist nur für sehr starke Nerven (imo)!
Danach hab ich dann „The Tale of Desperaux“ gesehen. Ein Trickfilm. Ich dachte mir halt, dass das Ding mich aufheitert, aber er hat es nicht geschafft und auch deshalb rate ich es eher ab. Irgendwie war er ein wenig langweilig... Naja kann ja nicht immer was super tolles kommen.

Nachtrag: Ich hab es gestern nicht geschafft den Eintrag reinzustellen, also kommt nun ein Nachtrag zum Thema Weihnachten: Ich hab endlich angefangen Karten zu basteln und wir haben jetzt überall in unserer Wohnung Lichterkette, sogar im Bad! Sieht nun etwas gemütlicher aus :) Wird also alles :) Und zu Mimi: Wenn du doch Lust hättest mich abzuholen wäre das auch nett :) Dann könnten wir wenigstens einige Sachen in Leuven anschauen oder so. Ich hab auch gehört, dass da nun ein Weihnachtsmarkt sein soll ;)